„Wer mit offenen Sinnen durchs Leben geht, dem eröffnen sich Wunder über Wunder.“
Ernst Ferstl
Dass Lernen nicht beim Schließen des Schulbuches endet, sondern im Erleben der Welt mit allen Sinnen erst anfängt, wissen wir nicht erst seit Gerald Hüther, der es der breiten Masse zugetragen hat. Jeder von uns kann bestimmt anhand vieler Erfahrungen aus dem eigenen Leben bestätigen, dass das, was man selbst getan, ausprobiert, berührt oder erkundet hat, deutlich leichter und länger im Gedächtnis bleibt, als das bloße Wort, welches man gelesen hat.
Aus diesem Grund bekommt das JoHo regelmäßig Besuch von Reptilienexperte Manfred Werdan, der jährlich den Schüler*innen der 6. Klassen einen Einblick in sein reichhaltiges Wissen über verschiedene Reptilien und deren artgerechte Haltung gibt und dies anhand echter Lebewesen, die er im Gepäck hat, hautnah erfahrbar macht. Daher ist es keine Seltenheit, wenn plötzlich 50 Sechstklässler große Augen machen und vielleicht sogar ihren Atem anhalten, wenn Manfred Werdan mit einer großen Python die Runde macht. Daneben stellte er heimische Schlangen wie die Ringelnatter vor und erklärte, woran man die jeweiligen Arten erkennt und welche giftig sind. Auch das mitgebrachte Tigerchamäleon zog durch sein farbenfrohes Aussehen in Windeseile die Aufmerksamkeit aller Beobachter auf sich. Während die Mutigen unter den Schüler*innen am Ende große wie auch kleine Schlangen selbst in die Hand nehmen durften und einige sogar ihre Ängste überwanden, reichte es den Vorsichtigeren sich an das Chamäleon und die winzigen Schildkröten heranzutasten, die Manfred Werdan bereitstellte.
Um die Begeisterung, die diese Erfahrung mit sich brachte, zudem nachhaltig mit Blick auf das Tierwohl zu gestalten, gab Herr Werdan abschließend noch Einblicke in zum Teil erschreckende Situationen, die er als Tierhaltungs-Kontrolleur erlebt hat. Hier haben wohl alle nochmal eindrücklich gemerkt, dass die Haltung eines Tieres nicht nur zum Spaß verstanden werden darf, sondern auch Pflichten mit sich bringt, zu denen die Bereitstellung eines artgerechten Lebensraumes sowie eine entsprechende Fürsorge gehören. Aus diesem Grund bekommen übrigens auch die Reptilien, die Manfred Werdan mitgebracht hat, nach ihrem Schuleinsatz eine längere Erholungsphase, um auch für die nächste Erlebnisstunde fit zu sein.