
Geographie hautnah Q13 auf dem Dach Deutschlands
Im Lehrplan des Leistungsfachs Geographie sind zwei Exkursionstage fest verankert, da geographische Bildung nicht nur im Klassenzimmer, sondern besonders durch unmittelbare Anschauung und die Anwendung vor Ort lebendig wird. Exkursionen ermöglichen es, komplexe physische und anthropogeographische Prozesse direkt zu erfassen und damit fachdidaktisch wie fachlich zentrale Kompetenzen zu fördern. In diesem Rahmen unternahm das Leistungsfach Geographie zusammen mit Kursleiter Herrn Szabo und Frau Eichinger von Mittwoch, 24.09.25, bis Freitag, 26.09.25, eine Exkursion nach Garmisch-Partenkirchen.
Am Mittwoch reiste die Gruppe nach Unterrichtsschluss mit dem Zug nach Burgrain, wo sie in der Jugendherberge Quartier bezog. Am Donnerstag stand eine Wanderung durch die Höllentalklamm zur Höllentalangerhütte auf dem Plan – entlang einer der wichtigsten Zustiegsrouten zum Zugspitzgipfel. Die Höllentalklamm ist ein tief eingeschnittenes Kerbtal, das hauptsächlich durch fluviale Erosion geformt wurde. Diese enge, von Schmelzwasserströmen und Frostsprengung geschaffene Schlucht verdeutlichte eindrücklich die exogenen Dynamiken alpiner Landschaftsbildung. Damit bot die Klamm ein authentisches Beispiel für die geomorphologischen Wirkungen von Wasser und Eis, wie sie auch im Abiturstoff behandelt werden.
Am Freitag ging es mit der Zahnradbahn hinauf auf das Zugspitzplatt, um dort Stephanie Meile, eine Bergwanderführerin, zu treffen. Ausgestattet mit Grödeln an den Schuhen und wetterfester Exkursionskleidung begab sich die Gruppe bei winterlichen Schneebedingungen zu mehreren Exkursionspunkten, an denen Frau Meile die Folgen des Klimawandels für die hochalpine Landschaft anschaulich erläuterte. Besonders am Beispiel des Schneeferners wurde sichtbar, wie steigende Durchschnittstemperaturen, veränderte Akkumulations- und Ablationsverhältnisse sowie das Abschmelzen von Permafrost den Rückgang der Gletscher beschleunigen. Auch geomorphologische Risiken wie Muren, Felsstürze und Hanginstabilitäten wurden angesprochen.
Die Exkursion machte eindrucksvoll deutlich, wie sich theoretische Inhalte des Unterrichts mit praktischen Erfahrungen verknüpfen lassen. Für die Schülerinnen und Schüler boten diese beiden Tage eine wertvolle Vertiefung abiturrelevanter Themen und zeigten zugleich, wie aktuell und praxisnah die Geographie als Wissenschaft und Schulfach ist.