Ein verlassenes Jugendzimmer mit Plakaten einer neuen Band oder einer Organisation namens Atavistische Aktion an den Wänden, einem Zocker-PC, herumliegender Wäsche. Auf den ersten Blick alles normal. Doch wo ist Leon, dem das Zimmer gehört? Er ist scheinbar ohne Spuren zu hinterlassen von Zuhause ausgerissen. Seine Familie hat Angst und weiß nicht, was passiert sein könnte. Der kleine Bruder Jonas versucht das Zimmer zu durchsuchen, um Informationen über den Aufenthaltsort von Leon zu finden. Beim genaueren Hinsehen findet er Poster, Aufkleber und Symbole rechtsextremistischer Gesinnung. Springerstiefel werden in der Wäsche und auf dem alten Handy Nachrichten über Events der rechten Szene gefunden. Leon, der verschwundene Jugendliche, hat offenbar rechtsextremistische Personen in entsprechenden Kreisen kennengelernt, die in völkischen, „patriotischen“ und rassistischen Ressentiments und Weltansichten die Lösung für Probleme des normalen Alltags gefunden zu haben scheinen.
Unterricht mal anders! Am JoHo entdecken die Schüler:innen des neuen Wahlkurses „Game-based-learning“ mit Hilfe eines Computerspiels den Radikalisierungsprozess von Leon und erfahren Lösungsmöglichkeiten. „Leons Identität“ vom Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen entwickelte Computerspiel ermöglicht diesen Einblick und legt eine Grundlage für eine offene Diskussion über die Radikalisierung und deren Auswege. So schaffen es die Schüler:innen als Jonas, der kleine Bruder, durch eine verständnisvolle, empathische und geschwisterliche Gesprächshaltung Leon am Ende nach Hause zu holen und bei einer Runde gemeinsamen Zockens mit Jonas über das Geschehene im Freundeskreis und in den rechtsextremen Kreisen zu sprechen.