Man nehme: Ein paar Stängel Rosmarin, Oregano, Thymian und Basilikum, zerkleinere das Pflanzenmaterial und füge etwas Wasser hinzu … Nein, es dreht sich hier nicht um ein italienisches Kochrezept, sondern um ein Schülerpraktikum der TU München.

Am 20. Juli durften 36 interessierte Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 9-11 am Campus Weihenstephan unter Anleitung der Lehrstühle für Analytische Lebensmittelchemie und Renaturierungsökologie der TU München experimentieren. Nachdem sich Naturwissenschaften wie Biologie und Chemie nicht ausschließlich aus Büchern lernen lassen, wurde den Jugendlichen die Möglichkeit verschafft, auch praktische Erfahrungen in einem echten Labor zu sammeln.

Dabei wurden verschiedene Aromastoffe, aus selbstmitgebrachten Pflanzenteilen, mittels Wasserdampfdestillation extrahiert. Das so gewonnene, duftende Öl konnten die Schülerinnen und Schüler sogar mit nach Hause nehmen. Außerdem konnte sie unter dem Mikroskop betrachten, weshalb die mediterranen Küchenkräuter oder auch Zitrusfrüchte überhaupt duften bzw. welche Strukturen der Pflanzen dafür verantwortlich sind. Neben diesen Drüsenhaaren oder Öldrüsen, konnten aber auch zahlreiche andere Bestandteile der Pflanze wie Spaltöffnungen, verschiedenste Haare oder Papillen entdeckt werden. Diese Strukturen duften zwar nicht, aber dienen beispielsweise als Verdunstungsschutz für die Pflanzen. In einem dritten Versuch konnten die Schülerinnen und Schüler selbst den Vitamin C-Gehalt verschiedener Orangensäfte durch eine Rücktitration bestimmen. So lässt sich rechnerisch analysieren wie viel Ascorbinsäure (wissenschaftlicher Name für Vitamin C) in den verschiedenen Flüssigkeiten enthalten ist.

Die Fotos von den Präparaten zeigen Papillen auf dem Kronblatt einer Rosenblüte (Foto: Jiahao Zhang) und Etagenhaare an einer Lavendelblüte (Foto: Afra Danzl).

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