Nachdem im Oktober eine Schülergruppe aus Gallarate im Rahmen eines ErasmusPlus-Projekts am JoHo zu Gast war, stand nun im April unser Gegenbesuch in Italien an. 22 Schülerinnen und Schüler konnten eine Woche lang den Alltag in Familie und Schule, aber auch ein sehr abwechslungsreiches Ausflugsprogramm erleben, das die engagierten Deutschlehrerinnen vom Istituto Gadda Rosselli organisiert hatten.

Mailand erlebten wir einerseits als klassisch schöne, aber auch als sehr lebendige und internationale Stadt: Da zeitgleich mit unserem Besuch auch der Automobilsalon und die Design Week stattfanden, war das Zentrum voll mit Gästen aus vielen Ländern und leider auch der Besuch der Bibliothek in Brera (wegen einer Ausstellung) und des botanischen Gartens (wegen Überfüllung) nicht möglich. Doch der Gang durch die Altstadt und der Blick von den Domterrassen allein hätten schon genügt, um uns zu begeistern. Wesentlich übersichtlicher, aber nicht weniger beeindruckend war Mantua, wo wir außer der Altstadt auch den reich ausgestatteten Herzogspalast besichtigten und nebenbei erfuhren, dass die Residenz in Landshut von Ludwig X. explizit nach dem Vorbild eines Palazzos in Mantua gebaut wurde – schon zur Zeit der Renaissance gab es also europäische Modetrends. Die Flussfahrt auf dem zu drei Seen aufgestauten Mincio bot schöne Blicke auf die Stadt und knüpfte auch schon an unser Projektthema „Wasser“ an.

Anders als in den Vorjahren ist Wasser im Moment in Norditalien nicht knapp, wie wir im Nationalpark Ticino selbst sehen konnten: Der Fluss ist etwas über die Ufer getreten und auch alle abzweigenden Kanäle sind gut gefüllt. Doch deswegen zu glauben, alle Probleme gehörten der Vergangenheit an, ist leider falsch, wie uns unser Guide erklärte – die nächste Dürreperiode kommt bestimmt, und dann wird wieder entschieden werden müssen, ob bzw. in welchen Anteilen das knappe Wasser der Landwirtschaft, der Industrie oder der Tier- und Pflanzenwelt zugutekommen soll. Es ist also höchste Zeit, den Wasserkonsum einzuschränken, und das war auch das Thema der Projektarbeit an einem Schulvormittag, bei der die Schülerinnen und Schüler sich über den direkten und indirekten Wasserverbrauch bei verschiedenen Lebensmitteln und Industrieprodukten informierten und Vorschläge diskutierten, wie man Wasser einsparen könnte.

Zu diesen Programmpunkten kamen noch einige besuchte Unterrichtsstunden in der Partnerschule und viele in der Freizeit von den italienischen Schülerinnen und Schülern organisierte Treffen, so dass der eine oder die andere am Ende der Woche sich vielleicht auch ein bisschen darauf freute, zu Hause Schlaf nachholen zu können. Beim Abschied am Freitagmorgen überwog aber noch das Bedauern, dass die schöne Woche vorbei war, und wir hoffen, dass manche der hier geschlossenen Freundschaften weiter gepflegt werden und es weitere Treffen in Gallarate oder Freising geben wird.

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