„I have a dream!“ Mit diesem Musiktitel zeigten der Lehrerchor und der große Chor die Blickrichtung auf: die Zukunft. Es versammelten sich die Abiturientinnen und Abiturienten, deren Familien, Freunde und die Schulfamilie zu einem festlichen und emotionalen Abschied. Diese Abschlussfeier markierte das Ende von zwölf gemeinsamen Jahren, die geprägt waren von Höhen und Tiefen, von gemeinschaftlichem Lachen und gelegentlichem Weinen.
Torsten Dibbert, der Vorsitzende des Elternbeirats, hob die Bedeutung dieses Moments hervor: „Heute ist eine Zäsur. Wenn ihr durch diese Tür hinausgeht, öffnet sich gleichzeitig eine neue.“ Er forderte die jungen Erwachsenen auf, die Welt zu erkunden, Menschen wahrzunehmen wie sie sind und den eigenen Weg zu gehen. Er zitierte die berühmten Worte „Once in a lifetime“ und bat alle Abiturientinnen und Abiturienten, für alle sichtbar, aufzustehen. Stolzer Applaus erfüllte den Raum.
Als ehemalige Schülerin und selbst Mutter von zwei Kindern am Joho, sprach Sabine Schuster vom Freundeskreis herzliche Glückwünsche aus und wählte ein Zitat von Walter Gropius: „Der Geist ist wie ein Fallschirm: er kann nur funktionieren, wenn er offen ist.“ Sie betonte die Wichtigkeit von Offenheit und Mut, sich neuen Herausforderungen zu stellen, besonders angesichts aktueller gesellschaftlicher und politischer Umbrüche.
Das P-Seminar Popmusik „Chorisma“ präsentierte die musikalische Einlage „Stolen Dance“, die das Publikum begeisterte.
Die Moderatorin Clara Sobelatis, die zusammen mit Alexander Josten durch die Feier führte, begrüßte nun eine Frau, liebevoll „Mutti“ genannt, die den Schülerinnen und Schülern sehr ans Herz gewachsen war: Bettina Lohs, Oberstufenkoordinatorin.
Bettina Lohs begrüßte die Anwesenden mit den Worten: „Grüß Gott, liebe Gipfelstürmer!“ Sie beschrieb die Schulzeit als eine Bergtour, voller Zweifel und Herausforderungen, aber auch von unschätzbarem Wert. „Die letzten eurer Art,“ sagte sie mit Blick auf die 14 Jahre G8. Sie erinnerte an die Anfänge der Reise, von den kleinen Gipfelchen an Mamas Hand bis hin zu den großen Herausforderungen der letzten Jahre, wie Corona. Die Herausforderungen der Zeit, von Klima über Kriege bis hin zu schulischen Prüfungen, wurden nicht verschwiegen. Dennoch, der Stolz auf die Leistungen der Schülerinnen und Schüler und dass sie nun das Abitur, den Gipfel, erreicht haben, war greifbar. „Wie schön der Ausblick, wie groß die Möglichkeiten am Gipfel!“ fasste Bettina Lohs zusammen und erhielt Standing Ovations.
Auch Regina Radlmeier und Leander Leißner erinnerten stellvertretend für die Abiturientinnen und Abiturienten an die gemeinsamen Erlebnisse: von Studienfahrten über Wandertage bis hin zu „Freistunden“ im Aufzug. „Schön wars,“ sagten sie. Auch Lehrerinnen und Lehrer wurden mit amüsanten Anekdoten gewürdigt. Die Abiband und der Abichor unterstrichen mit „Boulevard of Broken Dreams“ (Green Day) und „I’m still standing“ (Elton John) die Bandbreite an Gefühlen an diesem Tag.
Schulleiterin Susanna Räde warf einen ganz anderen Blick auf die verkürzte Schulzeit im G8. Sie erinnerte an Michael Endes „Momo“, ein kleines Mädchen, das gegen die Übermacht der Zeitdiebe, die grauen Männer erfolgreich ankämpfte. Auch wenn Zeit zwar messbar und in klare Einheiten einteilbar sei, so ist das Erleben von Zeit höchst unterschiedlich. Es sei wichtig, keine Lebenszeit mit unsinnigen Tätigkeiten zu vergeuden und nur um der Tätigkeit willen Zeit zu sparen. Frau Räde gab den Abiturientinnen und Abiturienten auf ihren weiteren Weg mit, dass sie das „geschenkte“ Jahr im G8 im Vergleich zum G9 wertvoll nutzen mögen, nicht nur für Studium Ausbildung, sondern auch für Reisen, um einfach zu „jobben“ oder auch um „nichts zu tun“. Alles sei legitim, solange die Zeit mit besonderer, individueller Bedeutung und Sinnhaftigkeit gefüllt würde.
Die Zeugnisvergabe war der Höhepunkt der Feier für die 104 Abiturientinnen und Abiturienten. 14 von ihnen dürfen sich über einen Gesamtnotenschnitt von 1,5 und besser freuen. Neben besonderen Ehrungen für herausragende Abiturschnitte von 1,0 und besondere fachliche Leistungen wie im Bereich MINT, erhielt jede Abiturientin und jeder Abiturient von Frau Räde das Abiturzeugnis ausgehändigt. Frau Lohs und Herr Arndt, die beiden Oberstufenkoordinatoren, gratulierten ebenfalls persönlich. Untermalt wurde der feierliche Akt durch den Lieblingssong der jeweiligen Schülerin und des jeweiligen Schülers.
Mit einem optimistischen Blick in die Zukunft verabschiedeten sich die Abiturienten in ihren neuen Lebensabschnitt. Sie durften nach dem offiziellen Teil auf sich und die Zukunft anstoßen und sich am üppigen Buffet stärken für die neuen Wege, die sie einschlagen werden.