
Robotik-Team qualifiziert sich für europäischen Wettbewerb
Nach dem überzeugenden Sieg beim Regionalentscheid in Freising sicherte sich das Team Nrd am vergangenen Wochenende im Deutschlandfinale der World Robot Olympiad (WRO) in der Westfalenhalle in Dortmund trotz einiger Widrigkeiten den vierten Platz in der Altersklasse senior (bis 19 Jahre).
In der Wettbewerbskategorie RoboMission wurde im Januar die Saisonaufgabe veröffentlicht, zu denen die Teams Roboter bauten und programmierten, die auf einem normierten Spielfeld bestimmte Aufgaben erledigen mussten. Bei diesen Aufgaben sind einzelne Objekte nach bestimmten Zufälligkeiten angeordnet, das Erkennen von Farben und das Abstimmen des Codes auf die verschiedenen Möglichkeiten gehört zu den Herausforderungen, die die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu bewältigen haben. Waren in den vergangenen Jahren ausschließlich Lego-Teile und Roboter für den Wettbewerb zugelassen, durften in dieser Saison erstmals beliebige Robotersysteme eingesetzt werden, Beschränkungen gab es lediglich bei der Anzahl von Motoren, der Größe und der Masse des Roboters.
Für Robin Kämpchen und Nicolas Rosner (beide Q12) begann das Deutschland- Finale am Freitag alles andere als erfreulich. Ein Abstandssensor, den der Roboter der Schüler zur Orientierung nutzte, wollte an den Wettbewerbstischen in Dortmund einfach nicht funktionieren. Ursache war, dass die Bande dort wenige mm niedriger war als die der Tische, mit denen die Schüler monatelang am Joho trainiert hatten. Dadurch begann der erste Lauf des Wettbewerbs mit sehr enttäuschenden 14 Punkten – im Regionalentscheid konnte das von Coach Felix Rosner begleitete Team auf demselben Parcours noch die Maximalausbeute von 158 Punkte einfahren.
Für die Schüler war der Freitag somit ein Wettlauf gegen die Zeit. Vor und zwischen den drei Wertungsrunden am ersten Wettbewerbstag hatten sie insgesamt 165 Minuten, um Veränderungen am Roboter vorzunehmen. Sie mussten diese nutzen, um die Aufgabe des nicht funktionierenden Abstandssensors auf Farbsensoren zu übertragen, die sich an Linien auf dem Spielfeld statt dem Abstand zur Bande orientierten. Weitere Anpassungen an den Code, der den Roboter leitet, konnten somit nicht vorgenommen werden. Am Ende der drei Wertungsrunden standen dennoch immerhin 144 Punkte aus dem gewerteten besten Lauf, gleichbedeutend mit Platz vier.
Am zweiten Tag stehen die Teams vor der Herausforderung, eine unbekannte Aufgabe auf dem Spielfeld lösen zu müssen. Die Aufgabe kommt ohne Zufälligkeiten aus und ist freilich deutlich einfacher als die Saisonaufgabe, für Umbau und Neuprogrammierung des Roboters stehen den Teams jedoch weniger als drei Stunden zur Verfügung. Dass die beiden JoHo Schüler mit Zeitdruck klarkommen, konnten sie ja an Tag eins bereits unter Beweis stellen und so gelang es, mit immerhin 85 Punkten im zweiten und letzten Wertungslauf des zweiten Tages den vierten Platz zu sichern.
Die Enttäuschung über das Nichterreichen des Weltfinales, ein Ziel, das nach den Ergebnissen des Regionalentscheids absolut realistisch erschien, wich am Ende doch der Freude darüber, dass auf die Schüler stattdessen eine Reise nach Ljubljana vom 2. bis 5. September wartet. Dort haben Robin und Nico die Chance, sich bei der WRO Open European Championship mit der internationalen Konkurrenz zu messen. Ein herzlicher Dank gilt schon jetzt dem Freundeskreis des Josef-Hofmiller-Gymnasiums und der Firma Texas Instruments, die als Sponsoren solche Reisen möglich machen.