„Das sieht ja aus wie das Kolosseum!“ – Die Ähnlichkeit der Kongresshalle in Nürnberg mit dem Amphitheater in Rom, die die Schüler:innen hier feststellten, ist natürlich nicht zufällig, sondern ein Zeichen dafür, dass die Nationalsozialisten sich bei ihren Plänen für das Reichsparteitagsgelände massiv bei antiken Vorbildern bedienten: In der Zeppelintribüne erkennt man den Pergamon-Altar wieder, in den Plänen zum Deutschen Stadion das Panathenäenstadion in Athen. Allerdings wollte man diese Bauwerke nicht nur kopieren, sondern in gigantischen Dimensionen errichten, die die Betrachter einschüchtern sollten und die Macht und Stärke des Regimes demonstrieren; zentrale und erhöhte Führerkanzeln dienten zudem dazu, die herausgehobene Stellung Hitlers sichtbar und erlebbar zu machen.

Wie Architektur Progaganda transportieren kann, und wie auch die Veranstaltungen bei den nationalsozialistischen Reichsparteitagen die Ideologie vermitteln sollten, ist das zentrale Thema der Exkursion der Q11 nach Nürnberg. Auch heuer wieder besuchten die Geschichtskurse das Dokumentationszentrum und liefen zu verschiedenen Stationen auf dem Gelände, wo bauliche Reste und Informationstafeln an die Nutzung des Areals zwischen 1933 und 1938 erinnern. In der Lokalpolitik wird immer wieder diskutiert, ob die noch erhaltenen Zeugnisse nationalsozialistischen Größenwahns es wert sind, teuer saniert und instand gehalten zu werden. Unsere Schüler:innen sind nach ihrer Fahrt nach Nürnberg immer mehrheitlich dafür, weil sie der Meinung sind, das Gelände sollte als Lernort erhalten bleiben.

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