Der Zufall entschied am Montagmorgen über die Parteizugehörigkeit der Bundestagsabgeordneten – je nachdem, welche Mappe als nächstes auf dem Stapel lag, waren sie Mitglieder der SPD oder der Grünen, der CDU/CSU oder der FDP, der AfD oder der Linken. Unsinn? Nein! Die Rede ist hier natürlich nicht von den echten Bundestagsabgeordneten, sondern von den Schüler:innen der 10. Klassen, die beim Planspiel „Parlamentarische Debatte“ zwei Tage lang in die Rolle der MdBs schlüpften.

Zur Debatte stand der Entwurf für ein „Gesetz zur Regelung eines Allgemeinen Bedingungslosen Grundeinkommens (ABGEG)“, den das P-Seminar Sozialkunde des diesjährigen Abiturjahrgangs entworfen hatte. Zunächst berieten die Fraktionen ihre Haltung und Argumente, dann wurde in den Ausschüssen über Änderungen und Verbesserungen diskutiert und abgestimmt. Dass dies eine mühsame Arbeit sei und die Ideen und Argumente der Opposition dabei – auch wenn sie vernünftig seien – häufig aus Prinzip nicht gehört würden, bestätigte auch MdB Erich Irlstorfer, der die Jungparlamentarier zwischendurch besuchte. Er betonte aber auch, dass die Demokratie mit ihrem Ringen um Kompromisse nach wie vor alternativlos sei, und rief die Schüler:innen auf, sich zu informieren und zu engagieren.

Im JoHo-Bundestag war es dann Zeit für die 2. Lesung und die Debatte, bei der einige sehr überzeugende Redebeiträge geleistet und auch kritische Zwischenfragen gestellt wurden. Nach einer weiteren kurzen fraktionsinternen Beratung rief das Präsidium schließlich zur Abstimmung auf, die sehr eindeutig ausfiel: Eine deutliche Mehrheit votierte gegen den Gesetzesentwurf, so dass der Gesetzgebungsprozess auch im echten Politikbetrieb hier geendet hätte. Auch die Zehntklässler gaben ihre Identitäten als Abgeordnete wieder zurück, nahmen jedoch einige Erkenntnisse und Erfahrungen über den parlamentarischen Betrieb mit nach Hause.

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